Die beiden Tage auf der Gipfeletappe waren ziemlich abenteuerlich! Der Aufstieg über den Gletscher zum Hochlager ging ziemlich gut, aber die Übernachtung war schon eine Herausforderung. Auf 5800 Metern konnte ich kaum schlafen - jedesmal wenn ich eingenickt bin, bin ich gleich wieder aufgewacht, weil die Atmung zu flach wurde. Irgendwann hab ich mich dann entschieden, einfach liegenzubleiben ohne zu schlafen. Die Nacht war sowieso kurz - um 1:30 morgens wurden wir schon geweckt. Die ersten 2 1/2 Stunden mussten wir gegen einen starken eisigen Seitenwind laufen. Ich hab nur gehofft, dass der Wind bei Sonnenaufgang nachlässt - zum Glück ist es auch so gekommen! Leider konnten manche nicht auf die Sonnenwärme warten und mussten früher umdrehen. Ich bin mit den restlichen Leuten langsam immer weiter hochgestiegen. Je höher man gekommen ist, desto mehr von den hohen Bergen kamen zum Vorschein. Es war ein tolles klares Wetter, man konnte 5 Achttausender von oben sehen! Sogar der 125 km entfernte Kangchenjunga war zu sehen, da wir in die meisten Richtungen Fernsicht hatten! Die Anstrengungen haben sich gelohnt! Man konnte außerdem noch Everest, Lhotse, Makalu und Cho Oyu sehen, und einige schöne 6000er und 7000er wie Chamlang und Ama Dablam. Oben war ich schon ziemlich fertig und war froh, dass wir uns bald an den Abstieg gemacht haben. Der Abstieg nach Khare hat sich noch ziemlich in die Länge gezogen, den hab ich auch die meiste Zeit nur im Unterbewusstsein wahrgenommen. Abends in der Stube sind wir dann beim Kartenspielen halb eingeschlafen ;-) |